Geistliche an St. Petri 1288 - 2010
Geistliche an St. Petri 1288 - 2010
Geistliche
Im Mittelalter hatten die Geistlichen an St. Petri, wie an den anderen Stadtkirchen auch, unterschiedliche Titel. Die verschiedenen Geistlichen waren dabei einer ausgeprägten Hierarchie unterworfen.
Der Pfarrherr oder Rektor stellte die oberste Ebene dieser Hierarchie dar und wurde vom Kollegiatstift St. Cyriakus, das das Patronat über St. Petri inne hatte, eingesetzt. Wie bei allen Rektoren setzte sich auch St. Petri Ende des Mittelalters die Gewohnheit durch, dass er seine Aufgabe vornehmlich in der Aufsicht über Leben und Lehre der ihm untergeordneten Geistlichen sah und Disziplinargewalt über sie hatte.
Seine weiteren Pflichten übertrug der Rektor einem sog. „Heuer-Pfaffen“, der ihm dafür eine jährliche Pension aus den Einkünften der Kirche zahlen musste. Der Rest der Einnahmen und auch die täglichen Almosen im Opferstock und an den Altären dienten dem Unterhalt des Heuerpfaffen. Dieser wiederum reichte auch an St. Petri aus, um davon einen Predikanten zu bezahlen, der für den sog. Heuerpfaffen das Predigen und z.T. auch die Verwaltung der Sakramente und die Feier der Heiligen Messen übernahm.
Von den Geistlichen der Petrigemeinde aus der Zeit vor Einführung der Reformation in Braunschweig im Jahr 1528 sind folgende Pfarrherren und Rektoren namentlich bekannt:
Reynerus (um 1288)
Heinrich (um 1310)
Bernardus (ca. 1322 - 1348)
Johann von Rintelen (ca. 1357 - 1376)
Wedekind (ca, 1383 - 1385)
Bernd von Gronau (ca. 1388 - 1406)
Johann von Stalberghe (ca. 1408 - 1432)
Hermann von Ursleve (um 1441)
Heinrich von Hukebil (um 1448)
Ludolf Dankwardus (ca. 1452 - 1474)
Karsten Porner (vor 1507)
Johann Lamberti (um 1517)
Johann Hornburg und Heinrich Stappensen (bis ca. 1526)
Nach Einführung der Reformation waren bisher folgende Geistliche an St. Petri tätig:
16. Jahrhundert
Hennig Pape (1527 - 1539)
Heinrich Wende (1539 - 1545)
Gervinus Wittekop (1546 - 1553)
Johannes Zanger (1553 - 1571)
Melchior Neukirch (1571 - 1597)
17. Jahrhundert
Eberhard Steding (1598 - 1636)
Henning Steding (1637 - 1671)
Johannes Kirchmann (1671 - 1682)
Jordanus Bode (1682 - 1708)
18.Jahrhundert
Heinrich Conrad von Adenstaedt (1708 - 1747)
Nicolaus Gerhard Mejer (1749 - 1751)
Rudolf August Sander (1753 - 1758)
Johann Friedrich Möller (1758 - 1795)
19. Jahrhundert
Johann Heinrich Wilhelm Ziegenbein (1795 - 1804)
Ludwig Friedrich August Hoffmeister (1804 - 1826)
Johann Gottfried Christian Damköhler (1826 - 1846)
Johann Friedrich Christoph Freist (1847 - 1868)
August Friedrich Wilhem Beste,
seit 1882 General- und Stadtsuperintendent (1868 - 1889)
20. Jahrhundert
Johann Adolf Herbert Brackebusch (1890 -1918)
Walter Reinhold Richard Freise (1920 - 1949)
Robert Theilemann (1951 - 1976)
Ekkehart Müller (1977 - 1979)
Eberhard Borrmann (1981 - 1991)
Johannes Hille (1991 - 2003)
Kristina Kühnbaum-Schmidt (2004 - 2013)
zur Zeit
Gabriele Geyer-Knüppel (seit Januar 2014)
Geistliche der Petrigemeinde 1288 - 2010
Über die Geistlichen der St. Petrigemeinde gibt es seit dem Jahr 1288 Aufzeichnungen.
Aus der Zeit vor der Reformation sind nicht alle Pfarrer bekannt, seit der Reformation bis auf die heutige Zeit aber ist ihr Verzeichnis lückenlos.
Im Jahr 2004 hat die Gemeinde in ihrer über 800jährigen Geschichte zum ersten Mal eine Frau zu ihrer Pfarrerin gewählt.
Grabplatte Johann von Rintelen
Ludwig Friedrich August Hoffmeister
August Friedrich Wilhelm Beste
Johann Adolf Herbert Brackebusch